Männer im Yoga

Yoga ist Frauensache- dieses Klischee ist immer noch viel zu weit verbreitet!

Ich weiß nicht, wie irgendjemand darauf kommt- ganz im Gegenteil, im Indien des mittleren 20. Jahrhunderts war es durchaus kontrovers, dass B. K. S. Iyengar auch Frauen unterrichtete.

Wie dem auch sei, die Zeiten haben sich geändert, und heute sind in fast jedem Yogakurs deutlich mehr Frauen als Männer.

Vor 15 Jahren hab ich “neuen” Männern im Kurs immer erst mal gezeigt, “ was ne Harke ist”. Erst mal schön zeigen, dass Yoga sehr anstrengend sein kann, damit er einsieht, dass es sich auch lohnt… Hat damals funktioniert, dachte ich zumindest- die Männer sind nach der Probestunde wiedergekommen. Ja, alle.

Hat aber vielleicht auch nicht funktioniert bzw. war gar nicht nötig. Ich unterrichte jetzt seit bald 20 Jahren und bin entspannt mit Probestunden, ich mach mein Ding (viel Anatomie, viel Ausrichtung), wenn es passt, passt es. Und die Männer die in die Probestunde kommen, bleiben eigentlich alle. Ja, ich habe mehr Frauen im Kurs als Männer. Ja, ich habe auch einen Kurs nur für Frauen. In all meinen anderen Kursen sind 10 bis 30 % Männer.

Ich habe den Eindruck, wenn sich ein Mann entscheidet, in einen Yogakurs zu gehen, hat er sich das sehr gut überlegt. Eine gewisse Hemmschwelle ist da. Und wenn er sich dann entschieden hat, bleibt er auch dabei- nach einem halben Jahr wieder aufhören hab ich noch nie erlebt. Im Gegenteil, aus meinen Kursen sind wesentlich mehr Männer als Frauen in die Yogalehrerausbildung gegangen.

Es gibt körperliche Aspekte beim Yoga, da haben es Männer im Durchschnitt schwerer als Frauen, Stichwort Beweglichkeit…

Und es gibt das Gegenteil. Liegestütz (Shaturanga Dandasana) ist für Männer in der Regel deutlich leichter als für Frauen.

Die Vorteile des Yoga - z. B. Beweglichkeitsförderung, Kraftaufbau, bessere Ausrichtung des Körpers, Stressreduktion, Verletzungsprävention und Achtsamkeit - kennen kein Geschlecht.

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Die Schluss-entspannung : Ist das überhaupt Yoga?

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