Beckenbodenyoga- ich möchte mich entschuldigen!
Liebe A. aus Düsseldorf, falls du das hier liest, es tut mir leid!
Auf deine Frage, ob ich “Beckenbodenyoga” unterrichte, habe ich damals einfach geantwortet, Iyengar-Yoga sei immer auch Beckenbodenyoga. Ich war jung, unerfahren und habe das Beckenbodenthema völlig unterkomplex gesehen.
Es war nicht direkt falsch, aber richtig war es auch nicht. Nach 15+ Jahren mehr Erfahrung, drei Geburten und intensiver Fortbildung zum Thema Beckenboden weiß ich heute:
Ja, mit den richtigen Ansagen ist Iyengar-Yoga sehr hilfreich für den Beckenboden. Die vielen Umkehrhaltungen entlasten den Beckenboden, die präzise Ausrichtung in den Haltungen hilft, das Becken in jeder Haltung in eine Position zu bringen, in der der Beckenboden gut arbeiten kann.
Aber: Die beste Haltung kann schaden, wenn die richtige Aktion in der Haltung fehlt. Und manchmal braucht es für die richtige Aktion nicht nur die richtige Ansage, sondern auch das nötige Wissen über die Anatomie- sonst wird die richtige Ansage falsch verstanden…
Was hat das mit dem Beckenboden zu tun, und warum muss ich mich bei A., die mit diagnostizierter Beckenbodenschwäche in den Kurs kam, entschuldigen?
Tja, ich habe jahrelang die Ansage “Steißbein reinziehen” nicht als Beckenbodenaktion, sondern als ein Kippen des Beckens verstanden. Schambeinaktionen habe ich gar nicht bedacht. Jetzt weiß ich es besser und sehe in meinen Kursen, wie wichtig diese beckenbodenaktivierenden Ansagen für manche Frauen sind, wie viel stabiler die Stehhaltungen sind, wie die Ausrichtung des Beckens sich manchmal dramatisch verbessert (was für den Rücken so wichtig ist!).
A., falls du das hier je liest, ich hoffe, du hast jetzt eine Yogalehrerin, die weiß was ich heute weiß.
Alles Liebe und Gute, deine
Irmi